Jobsuche auf neuen Wegen, statt Jobfrust ohne Plan

Du brauchst täglich Stunden für die Jobsuche.

Du durchforstest Stellenanzeiger, kriegst täglich die neusten offenen Stellen in dein digitales Postfach und hast die LinkedIn Jobsuche aktiviert.

Aber es findet sich nichts, wo dein Herz höher schlägt.

Nichts wobei es dir in den Fingern kribbelt, du dich gleich an die Tastatur setzen und dein CV senden möchtest.

  • Weil es dich nicht wirklich interessiert?
  • Weil einige deiner Kriterien nicht erfüllt sind?
  • Weil du dir die Aufgaben nicht zutraust?
  • Weil du nicht weisst, wo deine Kompetenzen am ehesten gefragt sind?
  • Weil du eigentlich noch gar nicht so sicher bist, was du überhaupt willst?

Du suchst am falschen Ort

Wenn du etwas Neues willst, dann solltest du auch etwas Neues tun.

Raus aus dem Bekannten und rein in ein neues Feld und in eine neue Rolle verlangt ein neues Denken, Neugierde und etwas Abenteuerlust.

Oder suchst du einfach die gleiche Jobdescription bei einem anderen Unternehmen? Dann lies weiter Stellenanzeigen.

Wenn du nicht klar weisst, was für eine neue Herausforderung du willst, dann brauchst du zuerst Inspiration und eine grosse Portion Offenheit und Kreativität.

Die kannst du dir natürlich auch in Jobbörsen holen, aber nicht indem du nach konkreten Stellenbeschreibungen und Rollen suchst, sondern indem du den Jobtitel weg lässt und dafür alle Stellen in deinem Ort oder deiner Region liest.

Alle? ALLE!

Es gibt neue Berufsbezeichnungen, die du noch nicht kennst. Jobs, an die du selber noch nie gedacht hat, aber die deine Kompetenzen und Erfahrungen suchen.

Du erhältst dadurch auch ein Bild vom Jobmarkt in deinem Umfeld. Welche Unternehmen inserieren aktiv, wo ist die grosse Nachfrage, welche Kompetenzen sind begehrt und kannst du abdecken? Welche Berufsfelder öffnen sich? Wohin geht die Entwicklung?

Denk um die Ecke! Auch wenn die annoncierte Stelle in einem anderen Bereich ist. Frage dich: Wo kannst du mit deiner Expertise beitragen und einen Unterschied machen? Oder welche ähnliche Jobs könnten in Frage kommen?

Du erfüllst nicht alle Anforderungen? Was fehlt? Kannst du einen Kurs belegen, evt. im Selbststudium? Kannst du das wett machen mit deinen anderen Kompetenzen? Vielleicht mit deiner guten Lernfähigkeit oder hohen Veränderungsbereitschaft?

Als ehemalige IPS Konsulentin hätte ich auch als Mentorin, Unternehmensberaterin oder als Beraterin für ADHD und Autismus arbeiten können. Entweder mit learning on the job oder mit geringem Aufwand an Weiterbildung.

Vieles ist machbar, die Grenzen finden sich meist nur in unserem Kopf.

Jobsuche auf neuen Pfaden
Jobsuche abseits vom Mainstream

Mein neuer Job in Dänemark

Als Ausbilderin und Coach, während 20 Jahren im gleichen Unternehmen, hätte ich mir nie träumen lassen, dass ich einmal als IPS Konsulentin mit neurodivergenten Jugenlichen arbeiten würde. Weil ich zum einen gar nicht wusste, was IPS (individual placement and support) ist, und zum anderen weil mir die Zielgruppe fremd war.

Ich bin zufällig über diese Anzeige gestolpert und meine Qualifikationen erfüllten die Anforderungen. Und nicht nur das. Das IPS Konzept passt 100% zu meinen Werten und meiner Haltung. Ich wollte eine sinnvolle Arbeit. Eine, bei der ich jeden Tag einen wirklichen Unterschied machen und etwas bewirken konnte.

Ich hätte mir auch nicht vorstellen können, dass ich nach 28 Jahren in der Privatwirtschaft in den öffentlichen Dienst wechseln würde.

Ach ja, und ich war zu diesem Zeitpunkt 51 Jahre alt. Falls du Angst hast, mit über 50 keinen neuen Job mehr zu bekommen.

Wenn dir das zu aufwändig ist, ALLE Jobannoncen zu sichten, oder wenn du bereits auf alle die interessanten Stellenangebote geantwortet hast, dann wähle eine andere Strategie:

Dreh den Spiess um!

Suche selber die Unternehmen, die für dich interessant sind, deren Unternehmenskultur zu dir passen und für deren Ziele du dich einsetzen willst.

Anstatt darauf zu warten, dass die perfekte Jobannonce auftaucht, kannst du so selber aktiv werden.

Vergiss Jobannoncen, frage dich stattdessen:

  • ❓Welches sind für mich interessante Unternehmen? Sind sie innovativ, ethisch, nachhaltig, umweltbewusst, sind sie Friendly Workspace zertifiziert?
  • ❓Mit welchem Unternehmer/Arbeitgeber möchte ich eine Beziehung eingehen? In der Arbeit geht es um Beziehungen, genauso wie in der Partnerschaft. Für welches Unternehmen, für welche Kunden möchte ich 220 Tage im Jahr morgens aufstehen?
  • ❓Welche Werte, welche Firmenkultur, Führungskultur, Philosophie und Vision hat die Firma? Das findest du schnell auf deren Website.
  • ❓Wo arbeiten die Menschen aus deinem Netzwerk, bei welchen Firmen, welche Aufgaben lösen sie? Wie zufrieden sind sie mit ihrem Arbeitgeber? Triff dich mit ihnen und erhalte einen Einblick in deren Arbeitsalltag und vielleicht auch in den ihrer Partner und erwachsenen Kinder.
  • ❓Besuche Jobmessen, unterhalte dich mit Ausstellern und Verantwortlichen.
  • Verbinde dich auf LinkedIn oder XING mit Menschen von interessanten Firmen und triff dich zum (online) Kaffeegespräch mit ihnen.

Der verdeckte Stellenmarkt

Weisst du eigentlich, dass 60-70 Prozent aller Stellen nicht ausgeschrieben werden?

Weil sie intern vergeben werden, weil Personalbüros beauftragt werden, das Unternehmen eine eigene Bewerber-Datenbank hat.

Und hauptsächlich: weil Stellen über das Netzwerk und Empfehlungen vergeben werden.

Deshalb, drehe den Spiess um und gehe auf Unternehmen und dein Netzwerk zu. Sag ihnen, warum du genau ihr Unternehmen ausgesucht hast, warum du Teil davon sein möchtest und was du konkret an Wissen und Erfahrung beitragen kannst. Sobald du einen konkreten Mehrwert kommunizieren kannst, schaffst du Interesse bei deinem Gegenüber.

Ein weiterer Vorteil ist, dass du nicht in einem Stapel mit 100 anderen Bewerbungen landest, sondern die Zahl der Mitbewerber wesentlich kleiner ist.

Und du zeigst Motivation und Initiative in Aktion. Zwei sehr gefragte Komptenzen auf dem Arbeitsmarkt.

Persönlicher Kontakt schafft Beziehung. Also greif zum Telefon oder verabrede dich zu einem persönlichen Treffen. Live schlägt Schrift. Natürlich kannst du deine Unterlagen direkt an die HR Abteilung senden. Das kann mit oder ohne vorherigem Telefongespräch geschehen. Aber unterschätze nicht den Effekt eines persönlichen Gespräches, das neben dem Gesagten auch einen persönlichen Eindruck schafft.

Und auch wenn das Gespräch nicht gleich zu einer Anstellung führt, hast du ganz viele nützliche Informationen erhalten. Bereite dich gut vor, stelle dir wichtige Fragen und höre zu, was für dieses Unternehmen wichtig ist, was sie brauchen, worauf Wert gelegt wird. Dieses Wissen wird dir im weiteren Bewerbungsprozess nützlich sein.

Jobsuche ist keine Hexerei
gestalte deine Jobsuche aktiv

Mach ein Experiment

Ehrenamtliche Arbeit

Suche dir eine Freiwilligen Arbeit. Welche Aufgaben übernimmst du gerne? Hier hast du die Möglichkeit, Neues ausprobieren und zu testen, ob dir das liegt.

Welche Freizeitjobs hattest du? Welche Interessen hast du? In welchen Vereinen bist du? Was wolltest du früher einmal werden und warum?

Meine freiwilligen Arbeit beim Roten Kreuz für Frauen, die Gewalt in der Beziehung erlebt haben, hat mir wertvolle Qualifikationen für die Arbeit mit Menschen am Rande unserer Gesellschaft gebracht. Damals wusste ich allerdings noch nicht, dass mir dieses Wissen in meiner Arbeit als IPS Konsulentin sehr nützlich sein würde.

Praktiktum und Probezeit

Probier dich aus. Vesuche verschiedene Jobs aus. Nutze die Probezeit. Probezeit heisst Probezeit, weil es eine Zeit auf Probe ist. Du kannst nicht wirklich wissen, ob der Job wirklich zu dir passt, wenn du ihn nicht ausprobiert hast. Auch der beste Rekrutierungsprozess kann dir nicht alle Informationen zum echten Arbeitsalltag liefern.

Kannst du Probearbeitstage oder ein Praktikum absolvieren? Auch das ist eine gute Möglichkeit, um schnell einen guten Einblick und Inspiration zu erhalten.

Aussderm baust du damit stetig dein Netzwerk aus, und das ist wie oben schon gezeigt, sehr hilfreich.

Jobsuche um die Ecke denken
Jobsuche out of the box

Mit dem richtigen Mindset zum neuen Job

Sobald du beginnst, dich aktiv mit deiner beruflichen Neuausrichtung zu beschäftigen, also nicht nur die schlechte Laune am Montag Morgen ignorierst und weiter im Hamsterrad drehst, verändert sich deine Umwelt. Respektive du veränderst dich und bekommst einen anderen Blick auf dein Rundherum.

Das ist wie wenn du dir ein neues Auto kaufen möchtest. Wenn du schon weisst, dass es ein blaues Elektroauto sein soll, dann werden dir in den nächsten Tagen ganz viele blaue Elektroautos im Verkehr auffallen.

Tipp 1: Halte also die Augen und Ohren offen! Ideen und Inspirationen kommen durch etwas, das du liest oder hörst. Jemand sagt etwas, du fällst über einen Artikel, oder triffst einen Bekannten mit einem spannenden Job.

Tipp 2: Sei geduldig. Du hast die Ungewissheit oder Unlust bereits eine Weile ausgehalten. Auf 2-3 Monate mehr kommt es hoffentlich jetzt nicht an. Deine berufliche Neuorientierung gestaltet sich wie schwanger sein. Sobald der Samen gepflanzt wurde, der Fokus gesetzt ist, du also eine Entscheidung getroffen hast, beginnt das Neue in dir zu wachsen. Beobachte und geniesse den Prozess. Die Geburt wird sich schon einfinden.

Tipp 3: Dich plagen Selbstzweifel und hinderliche Glaubenssätze? Das lässt sich ändern. Meist nicht alleine oder dauert zu lange, wenn du dich zuerst jeden Morgen vor den Spiegel stellen und dir positive Affirmationen vorsagen musst.

Meine Lieblingsmethode dafür ist PSYCH-K free your mind. Dies ist eine Methode aus der energetischen Psychologie, oder psychologischen Kinesiolgie, die rasch hinderliche Glaubensmuster im Unterbewusstsein aufspürt und umprogrammiert. Wie das funktioniert kannst du hier lesen: Was glaubst du über dich?

Vielleicht fragst du dich: Und wenn ich mich falsch entscheide? Auch das ist eine Mindsetfrage. Richtig oder falsch gibt es nicht. Wir können hier alle nur lernen und klüger werden. Oft zeigt sich erst im Tun, in der Situation selbst, ob es passt oder nicht. In ein oder zwei Bewerbungsgesprächen kann man nicht alles beleuchten. Lass dich ein und nutze die Probezeit. Wenn es nicht passt, verabschiedet man sich wieder. Denk an das Elektroauto. Ist die Reichweite doch zu kurz, dauert das Aufladen zu lange, ist der Kofferraum zu klein? Elektroauto ja, dieses Modell nein? Austauschen.

Du hast auf jeden Fall an Erfahrung gewonnen, bist klüger geworden und hast etwas gelernt. Jede Station auf deinem Berufsweg ist wertvoll und gibt dir weitere Einblicke in Aufgaben, Unternehmen, Branchen. Erlaube dir zu lernen und zu wachsen.

Blütentütchen beschriften: Ich wollte mich nach 7 Jahren im gleichen Job verändern und habe eine neue Stelle als Marketingssekretärin angenommen. Mein neuer Vorgesetzter war leider nicht so gut im Delegieren. Zu meinen wenig spannenden Aufgaben gehörten kopieren, einfache Schreibarbeit und Blütentütchen beschriften. Nach einem Monat Probezeit war ich dann wieder weg.

Jobsuche mit dem richtigen Mindset
Jobsuche ist Mindset Arbeit

5+1 Tipps zur beruflichen Neuorientierung

In meiner Arbeit als Coach treffe ich viele Menschen, die spüren, dass sie beruflich etwas verändern möchten, aber nicht wissen WIE.

In meinem Blogartikel findest du:

  1. Klarheit: Reflektiere, was dir bereits bewusst ist.
  2. Zuversicht: Bewerte deine Chancen realistisch.
  3. Mut: Finde Wege, dich selbst zu ermutigen.
  4. Ziele: Setze dir klare und erreichbare Ziele.
  5. Umsetzung: Plane konkrete Schritte zur Umsetzung.
  6. Bonus-Tipp: Ein oft übersehener Aspekt, der entscheidend sein kann.

Zwei Deadlines für deinen Fortschritt

Es braucht Geduld, aber auch eine Deadline. Wer sich gar keinen zeitlichen Endpunkt setzt, wird seine berufliche Neuorientierung unnötig lange vor sich her schieben. Setze dir ein Datum bis wann du in deinem neuen Job starten willst.

Je nachdem wo du auf deiner Skala von 0 bis 10 bezüglich Klarheit stehst, würde ich dir 6-9 Monate empfehlen. Also eher 9 Monate, wenn du auf der Klarheits-Skala noch bei einer 2-3 stehst, und 3 Monate wenn du schon bei 7-8 bist.

Es ist wie bei Teamsitzungen: Wenn 1 Stunde veranschlagt ist, dann braucht man auch 1 Stunde. Wenn nur 45 Minuten geplant sind, dann ist man nach 45 Minuten fertig.

Tipp für deine Planung: lieber etwas knapper, aber noch realistisch.

Die 2. Deadline: Frage dich, wie lange du alleine auf Jobsuche gehst, und ab wann du dir professionelle Hilfe holst. Setze dir auch dazu eine Deadline. Zum Beispiel: Wenn ich nach 6 Monaten auf meiner Klarheits-Skala nur 1-2 Punkte höher gekommen bin, suche ich mir Unterstützung.

Wenn du auf deiner Skala zwischen 0-5 liegst, würde ich mir externe Inspiration gleich von Anfang an sichern, damit du gut aus den Startlöchern kommst.

Diese zwei Deadlines sichern dir, dass du nicht endlos im Elend verharrst, dir nicht selber etwas vormachst, du nicht in der vermeintlichen Komfortzone versauerst und du nicht wichtige Lebenszeit vergeudest.

Denn nachdem du den Sprung gewagt hast, wirst du dich fragen: „Warum habe ich das nicht schon früher gemacht?“.

Jobsuche ist wie eine steile Treppe erklimmen
Jobsuche kann alleine anstrengend sein

Wenn es schneller gehen soll:

Dann hol dir einen Sparringpartner. Einen Job- und Karrierecoach, der dich zielgerichtet begleitet, dich auf der Spur hält, dich inspiriert und der Tools und Methoden kennt, damit der Weg zum Traumjob leichter und schneller geht.

Ich lade dich zu einem virtuellen Kaffee ein. Wir besprechen deine Situation und ich gebe dir Impulse zu deinen nächsten Schritten. Wir schauen, ob und wie ich dich unterstützen kann, und ob wir uns eine Zusammenarbeit vorstellen können.

Ich freue mich, dich kennen zu lernen :-)!

Wer schreibt hier?

Hallo, ich bin Sandra, Job-, Karriere- und Führungscoach und ich unterstütze Menschen in der Mitte des Lebens bei der beruflichen und privaten Neuorientierung.

Ich habe selber schon verschiedenste Jobs gehabt. Von der Servicefachangestellten, Krankenpflegerin, Telefonistin, Excel-Spezialistin, Führungscoach, Ausbilderin, Kinesiologin, Unternehmerin uvm.

Mehr zu mir liest du hier:


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